Die Villenkolonie Friedrichshöhe und Umgebung

südlich der Innenstadt von Detmold

heute der nördliche Teil von Heiligenkirchen

Aktuelle Informationen  (bitte anklicken)

 

Verkaufsansichtskarte aus dem Jahr 1912    Quelle: Ansichtskartensammlung Wilfied Mellies
Im Jahr 1900 wurde eine Straßenbahn zwischen dem Detmolder Bahnhof und dem Bauerndorf Heiligenkirchen fertiggestellt. Sie fuhr am Fuße des Büchenberges entlang. Der Waldbesitzer Friedrich Pieper kam auf die Idee, seinen Waldbesitz am Büchenberg in eine Villenkolonie umzuwandeln. Vor 120 Jahren wurde die Villenkolonie Friedrichshöhe von Friedrich Pieper und Holzhändler Carl Urhahn erschlossen und die Parzellen wurden an Interessierte verkauft, die darauf Villen errichteten. Vor hundert Jahren wurde mit der Fertigstellung der ehemaligen Villa "Hohensonne" (Hausnummr 145) die erste Bauphase beendet. Die Villenkolonie war in dem Bauerndorf Heiligenkirchen etwas Besonderes: Die Häuser hatten schon bei Fertigstellung kurz nach der Jahrhundertwende elektrisches Licht, eine Wasserleitung und eine Kanalisation. Heute freuen wir uns, dass wir in dieser historischen Kolonie mit vielen schönen Häusern leben können. Sieben Villen sowie der ehemalige Wasserturm stehen unter Denkmalschutz .

Nachbar Christoph Pompe  und Hans-Joachim Keil haben im Januar 2020 damit begonnen, uns mit der Entwicklung in den heutigen Straßen "Friedrichshöhe", "Friedrich-Pieper-Straße" und "Am Büchenberg" zu beschäftigen. Diese Straßen erhielten aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg diese Namen. In den Archiven, die ich teilweise durchgesehen habe, finden sich zwar einzelne Dokumente, es fehlt aber eine historische Dokumentation über die ehemalige Villenkolonie, in der auch interessante Persönlichkeiten gelebt haben. In den 120 Jahren ist vieles in Vergessenheit geraten.

Bei einem Rundgang sieht man die interessanten Villen, die von 1902 bis 1920 erbaut worden sind. Wenn man wissen will, wer sie erbaut hat und wer die ersten Bewohner waren, kann man recht einfach auf den Seiten der Lippischen Landesbibliothek die alten Adressbücher teilweise online einsehen. Da die alten Adressbücher aber nur die alten Hausnummern (sog. Kolonatsnummern) enthalten bzw. die Villennamen, steht man vor dem Dilemma: Man sieht die Villen, man kennt die Namen, aber man kann das nicht zuordnen, weil ein Verzeichnis der alten Hausnummern mit den aktuellen Adressen für Heiligenkirchen nicht vorliegt. Ich habe daher die Namen der Bewohner aller Adressbücher hausweise von 1907 bis 1996 erfaßt, um so eine Zuordnung herzustellen. Das war aus verschiedenen Gründen aufwendig und schwierig. Es ist aber gelungen. Der Aufwand hat sich aber mehrfach gelohnt: Wir kennen jetzt auch oftmals die Titel, Berufe und den sozialen Stand (Privatier, Witwe etc.) der Bewohner und konnten feststellen, dass zahlreiche bekannte Persönlichkeiten hier gewohnt haben. Zusammen mit den vorliegenden Zeitzeugen-Berichten aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren sollen diese und weitere Geschichten der Bewohner festgehalten werden.

Hans-Joachim Keil hat folgendes Buch publiziert:

Alte Bauernhöfe, noble Villen, zeitgenössische Wohnhäuser

- Rundgänge durch die Villenkolonie Friedrichshöhe und Umgebung in Detmold -

Detmold 2021

Auf 192 farbigen Seiten wird die Entwicklung der Villenkolonie Friedrichshöhe anhand zahlreicher historischer und aktueller Fotos, Pläne und Beschreibungen anschaulich dargestellt. Auf dem Rundgang werden 121 Wohngebäude und 3 alte Bauernhöfe besucht. Damit wird die bauliche Entwicklung seit 1900 bis heute aufgezeichnet.

Ein Ausszug des Buches können Sie sich mit diesem Link anschauen.      

Eine  überarbeitete und um die Grundstücke "Am Königsberg", an der "Paderborner Straße" und die ehemaligen Bauernhöfe "Wantrup", "Teuthof" und "Kleiner Teuthof" (Warweg) erweiterte Auflage ist inzwischen fertig gestellt worden.

 

Das Buch umfasst 124 Gebäude auf 192 Seiten und kann beim Autor für 17 € (plus  3€ Versandkosten) erworben werden.

 

Zur Darstellung des chronologischen Baufortschritts in der Friedrichshöhe ist ein Kurzfassung erschienen:

"Alte Bauernhäuser, noble Villen und zeitgenössiche Wohnhäuser - zwischen Büchenberg, Königsberg und Friedrichshöhe -"

Darin sind  alle Gebäude mit den alten Kolonatsnummern (bis zur Eingemeindung Heiligenkirchen in die Stadt Detmold im Jahr 1970) mit jeweils einer Seite und einer Standortkarte aufgeführt. Aus diesen Seiten habe ich auch einen 14 Minuten langen "Zeichentrick-Film" gemacht, der den chronologischen Baufortschritt aufzeigt. Es ist zu sehen, wie allmählich die Bebauung den Büchenberg hinauf wandert.

Sie können diese beiden Dateien bei mir per Email bestellen. Ich sende Ihnen dann kostenlos einen Link zu, mit dem Sie die Dateien herunterladen können.

Hier sehen Sie erste und letzte Seite der Dokumentation:

 

 

Für die Herausgabe des zweiten Teils "Zeitzeugenberichte, Geschichten und Anekdoten der Bewohner der Friedrichshöhe und Umgebung" hat sich in der Nachbarschaft die Projektgruppe "Friedrichshöhe" gegründet.

Zu ihr gehören (in alphabetischer Reihenfolge):

Dr. Oliver Arnhold, Oliver.Arnhold@online.de

Dr. Hans-Joachim Keil, Friedrich-Pieper-Str. 28, 32760 Detmold, Tel.: 05231 469553,  Hj.Keil@t-online.de

Ehepaar Dr. Immo und Angelika Niebel, Immo.Niebel@t-online.de

Christoph Pompe, ccpompe@t-online.de

Dr. Katharina Schmidt, Katharina-Schmidt@email.de

 

Diese zweite Dokumentation wird in einer gedruckten Kurzfassung (68 Seiten) und in einer digitalen Langfassung (Friedrichshöhen Archiv) publiziert werden.

Die Kurzfassung als Buch kann beim Autor ab September 2022 zum Preis von 10 € (plus 2 € Versandkosten) bezogen werden. Der Käufer erhält dann auch die Kurzfassung als PDF-Dokument. Mit den darin enthaltenen Links können die digitalen Dokumente der Langfassung aufgrufen werden. Das sind z.Zt. 74 Dokumente mit 631 Text- bzw. Bildseiten und 22 Audio- bzw. Video-Dokument mit einer Spieldauer von über 400 Minuten. Der Käufer des Buches kann die digitale Langfassung aus der Projekt-Cloud kostenlos herunterladen (4 Gigabyte) oder alternativ oder zusäztlich auf einem Speicherstick das komplette digitale Friedrichshöhen Archiv für 10 € (plus 2 € Versandkosten) erwerben. Es liegt auch eine Datenbank zu den fast 100 Dokumenten vor, mit denen man nach Namen, Adressen, Ereignissen oder Jahren recherchieren kann. Die Datenbank liegt als Excel-Datei und als PDF-Datei vor. Alle digitalen Dokumente müssen in demselben Verzeichnis auf der  Festplatte vorhanden sein, damit der Aufruf der Links funktioniert. Die Dokumente sind dann am besten mit dem kostenlosen Acrobat Reader zu lesen.

 

Stadtarchivarin Frau Dr. Sunderbrink hat zu Beginn der Projektarbeit die Projektgruppenmitglieder über die Recherchemöglichkeiten im Stadtarchiv in einer Video-Konferenz informiert und Dokumente zur Verfügung gestellt. In zwei Jahren hat die Projektgruppe über 85  Geschichten zusammen getragen (Archiv-Dokumente, historische Fotoalben, Schmalfilme aus den 50er Jahren, Fernsehberichte und Videos über Prominente in der Friedrichshöhe, Familienerzählungen, Kindheitserinnerungen, berufliche und politische Werdegänge von Bewohnern, Berichte über Strafprozesse, Tagebücher insbesondere mit Berichten über die Erlebnisse im Bunker beim Einmarsch der Amerikaner in Heiligenkirchen etc.). Über das Leben der "prominenten" ehemaligen Nachbarn haben wir umfangreich in Büchern, Internet, Wikipedia und YouTube recherchiert. Da einige Nachbarn während des sogenannten "Dritten Reichs" aktiv an der verhängnisvollen europäischen Vernichtungs- und Kriegsgeschichte mitgewirkt haben, entsteht hier ein "Sittengemälde" eines 120 Jahre alten Stadtquartiers mit unmittelbaren Bezügen zur deutschen Zeitgeschichte.

Das Material ist so vielfältig und umfangreich, dass es gar nicht mehr zwischen zwei Buchdeckel passt. Es wurde daher ein digitales Friedrichshöhen-Archiv angelegt. In einer gedruckten bzw. digitalen Kurzfassung wird ein Überblick über die 120 jährige Entwicklung der Friedrichshöhe gegeben. Mit den „Links“ können dann die einzelnen Dokumente, Geschichten, Fotos und Videos unmittelbar aufgerufen werden.

Das Nachbarschaftsprojekt „Friedrichshöhe“ mit seinen flächendeckenden Recherchen über die Bauentwicklung und mit den Geschichten seiner Bewohner seit dem Jahr 1900 dürfte in dieser Dichte und Vielschichtigkeit ein Alleinstellungsmerkmal für Stadtquartiersuntersuchungen aufweisen. Die historischen Rundgänge mit Nachbarn und Interessierten haben dazu geführt, dass die Nachbarschaft stärker zusammenrückt und sich die Bewohner wieder mehr an die schönen und manchmal auch äußerst traurigen Erlebnisse früherer Generationen erinnern.

 

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Der folgende Plan vom Büchenberg stammt aus dem Jahr 1900 und zeigt die Straßenbahntrasse (rote Linie) und die Grenze der Villenkolonie (schwarze Linie).


 

 

Zeichnung aus dem Jahr 1909    Quelle: Ansichtskartensammlung Wilfried Mellies

 

Die Lippische Landeszeitung hat am 19.6.2020 meinen Artikel über die Geschichte der Villenkolonie Friedrichshöhe veröffentlicht.

Zum Zeitungsartikel.

Wenn Sie Fragen zu den bisherigen Ergebnissen der Recherche über die ehemalige Villenkolonie Friedrichshöhe haben, nehmen Sie gern mit mir Kontakt auf:

Dr. Hans-Joachim Keil

Friedrich-Pieper-Str. 28

32760 Detmold

Tel.: 05231 469553

hj.keil@t-online.de

 

Bisherige Aktivitäten der Projektgruppe "Friedrichshöhe"

27.09.2020 Erster Schnatgang mit Nachbarn und ehemaligen Nachbarn durch die Straße "Friedrichshöhe"

Januar 2021 Dr. Hans-Joachim Keil veröffentlicht das Buch "Ein Rundgang durch die Villenkolonie Friedrichshöhe in Detmold"

09.08.2021 Die Projektgruppe organisiert für die Nachbarkinder eine Rallye durch die Friedrichshöhe unter dem Motto "Geocaching ohne Smartphone"

20.08.2021 Dr. Hans-Joachim Keil veröffentlich die 2. wesentlich erweiterte Auflage des Buches unter dem Titel: "Alte Bauernhöfe, noble Villlen, zeitgenössische Wohnhäuser - Rundgänge durch die Villenkolonie Friedrichshöhe und Umgebung in Detmold"

29.08.2021 Zweiter Schnatgang mit Nachbarn durch die "Friedrich-Pieper-Straße"

06.10.2021 19 Uhr Lesung von der Schriftstellerin Herrad Schenk "Wie in einem uferlosen Strom"

In dieser Biografie über ihre Eltern wird auch ihre Kindheit in der Friedrichshöhe geschildert.

Detmold, Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38

15.12.2021 Dr. Hans-Joachim Keil veröffentlich die 3. Auflage seines Buches.

28.08.2022 Dritter Schnatgang durch die Straße "Am Königsberg". Vorstellung des digitalen Friedrichshöhen-Archivs und der Kurzfassung "Zeitzeugenberichte, Geschichten und Anekdoten der Bewohner der Friedrichshöhe"November 2022 Dr. Hans-Joachim Keil veröffentlich die 5. ergänzte Auflage seines Buches.

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24.11.2022 Dr. Alfred Meyer – Gauleiter und Teilnehmer an der
Wannseekonferenz über die ‚Endlösung der Judenfrage‘
Vortrag von Dr. Oliver Arnhold / Dr. Katharina Schmidt (Mitglieder der Projektgruppe "Friedrichshöhe")

Alfred Meyer hatte in der Zeit des Nationalsozialismus eine Vielzahl an Funktionen inne. So war er ab 1931 Gauleiter des Gaus Westfalen-Nord, ab 1933 Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe und ab 1938 Oberpräsident der Provinz Westfalen. Den Höhepunkt seiner Karriere bildete 1941 die Ernennung zum Stabsführer und „Ständigen Vertreter“ von Alfred Rosenberg im „Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete“. In der dieser Funktion hat er an maßgeblicher Stelle am Holocaust mitgewirkt, so insbesondere auch durch seine Teilnahme an der „Wannseekonferenz“.

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Biographie Meyers, dessen Familie während des Krieges zuletzt in Friedrichshöhe (Heiligenkirchen) lebte, mit seinen regionalpolitischen Aktivitäten und seiner Verstrickung in die Shoa.

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
in Lippe e.V.

Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, Detmold

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Dezember 2022 2. Auflage des Buches "Zeitzeugenberichte, Geschichten und Anekdoten der Bewohner der Friedrichshöhe"

 

 

 

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